Der Titel nimmt Bezug auf ein von den alten griechischen Philosophen lange diskutiertes Problem. Theseus' Schiffsreise fand statt und das Schiff wurde von den Griechen über eine lange Zeit erhalten, indem bei Notwendigkeit verschiedene Teile ersetzt wurden. Einige Philosophen warfen nun die Frage auf, ob wenn etwas ersetzt wird, die Identität erhalten bleibt? Eine Frage, die im asiatischen philosophischen Kontext über Haupt nicht aufkam, da der regelmäßige Neubau von z.B. Tempeln nicht mit einem Identitätsverlust verbunden wurde.

Doug Dorst hat hier ein experimentellen Roman vorgelegt, in dem verschiedene Personen, wie Autor, Herausgeber und Leserschaft in mannigfaltiger Weise zum Buch beitragen. Es gibt mindestens zwei verschachtelte Erzählstränge, die kunstvoll miteinander verwoben sind. Dazu gehören neben Anmerkungen am Seitenrand genauso wie eingelegte Notizen, beschriebene Postkarten und andere Hinterlassenschaften und Kommentare von der Leserschaft. Ein faszinierendes Experiment und gleichzeitig ein Beweis, welche Möglichkeiten in der analogen Buchkunst bestehen und nicht digitalisiert werden können.